Montag, Mai 10, 2004

Kulturrevolution an den Unis?

Für die meisten Experten ist die zunehmende Leistungsorientierung der Studenten dabei mehr als eine Alterserscheinung. „Nach einer längeren Dominanz liberaler Auffassungen nähert sich unser Bildungssystem jetzt realistischeren Erwartungen“, sagt etwa Rainer Lehmann von der Berliner Humboldt-Universität. Der Hochschulforscher Tino Bargel nennt dies den Sieg des „bürgerlichen Effizienzmodells“. Was bedeutet, dass das Studium insgesamt einem Job ähnlicher wird. Bislang, auch das belegen Milieustudien, war das Studentendasein häufig mehr ein Lebensgefühl, bei dem Arbeit und Hobby nicht zu trennen waren – auch wenn die Hochphase der debattierenden Müsli-Studenten schon lange vor der derzeitigen Studienstrukturreform vorbei war. „Ich erwarte, dass wir eine mehr freizeitorientierte Schonhaltung unter Studenten bekommen“, sagt Kai S. Cortina. Soll heißen: Büffeln für die Prüfungen, und der Rest ist Party. „Das ist der Antityp zum linken Bildungsideal.“
Der Artikel in "Die Zeit" 20 / 2004 ("Erst pauken, dann Party") dürfte Leuten wie Moe die Haare zu Berge stehen lassen.

"Neoliberale Verwertungslogik" in ihrer reinsten Form. :-) Und das in der ZEIT ...

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