So machen's die e-fellows, Folge III:Natürlich weiß eine 22-jährige FH-Studentin, was am Jurastudium "nicht mehr zeitgemäß" ist und welche die Bedürfnisse des juristischen Arbeitsmarkts sind. Mir sind eine fundierte Einheitsjuristenausbildung und gute AGs aus staatlicher Sicht allemal lieber als halbherzige "Anwaltsorientierung" und schlechte AGs, die von Anwälten gehalten werden, deren Geschäft so schlecht läuft, dass die Aufwandsentschädigung für die AG wichtigster Einkommensbestandteil ist.
Eva (22) studiert an der FH Pforzheim Wirtschaftsrecht.
Ich habe mich nach meinem Abitur ganz bewusst gegen ein juristisches Studium an einer Universität entschieden, da die herkömmliche juristische Universitätsausbildung insbesondere durch die Länge des Studiums und die starke Orientierung am Berufsbild des Richters nicht mehr zeitgemäß ist. Der relativ junge Studiengang Wirtschaftsrecht bietet eine Kombination aus betriebswirtschaftlichem und juristischem Lehrstoff, der genau den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts und auch meinen persönlichen Interessen entspricht.
Die beste Vorbereitung auf eine erfolgreiche Anwaltstätigkeit ist eine solide juristische Ausbildung und keine seichte Halbbildung.
4 Kommentare:
"Bedürfnisse des Arbeitsmarkts", ja klar.
Der Arbeitsmarkt schreit ja förmlich nach FH - Juristen.
;-)
Was "Halbbildung" ist, ist abhängig vom jeweiligen Bildungsbegriff. Und der ist damit weit weniger absolut bzw. Konsens, als der Möchtegern-Gebildete Hartmann gern glauben machen will. Wer einen Webbrowser bedienen kann sich ins Netz zu erbrechen, ist damit weder automatisch als Wortführer eines Diskurs um Bildung geeignet noch besitzt er einen herausragenden Bildungsgrad. Mit der verächtlichen Titulierung bewegt er sich maximal in der Tradition des Bildungsbürgertums zum Ende des 19. Jahrhunderts, dass mit "Halbbildung" vor allem Aufsteiger aus den unteren Bevölkerungsschichten diffamierte. Nun sind humanistische Bildungsideale im 21. Jahrhundert nur noch sehr begrenzt zweckdienlich. Eine zeitgemäße Bildung muss schon lange der zunehmenden Verwissenschaftlichung Rechnung tragen und basiert daher auch auf technischen, naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kenntnissen. Nicht ausschließlich, aber die Schwerpunkte verschieben sich eben.
"Bildung a la Hartmann", so wie sie aus dieser und anderen Bemerkungen deutlich wird, scheint mir vor allem der Versuch zu sein, sich einer großbürgerlichen Schicht nahe zu fühlen. Vermutlich gehört er nicht wirklich dazu.
Gelegenheit zu juristischer Tätigkeit im weitesten Sinne wird man mit solchen Abschlüssen - erst recht in diesen Zeiten - nie bekommen. Wenn soviele Volljuristen so günstig zu haben sind, müsste man mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man solche Leute einstellt!
Soviele Volljuristen sind so günstig zu haben, weil Sie...
..."Basel II" für einen Regierungsbezirk in der Schweiz halten!
..."IAS" für eine Schwesterorganisation der CIA halten!
..."cost leverage effect" für einen Fachbegriff aus dem Kochhandwerk halten!
..."Balanced score card" für einen Tipp-Schein bei der Toto-Wette halten!
... ganz einfach viel zu häufig "mit dem Klammerbeutel" gepudert sind!
MfG
Holger Klein
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