Stralsund - Am Donnerstag um 15.57 Uhr war die Revolution gescheitert. Wie es sich in Deutschland gehört, stimmten die Revoluzzer in einem geordneten Verfahren über das Ende ab. "Leider haben wir keinen Zaubertrank", bedauerte der CDU-Fraktionsvorsitzende Torsten Hennig in der Sitzung der Stralsunder Bürgerschaft. "Wir hissen die weiße Fahne, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden." Dies war am Donnerstag der markanteste, aber bei weitem nicht einzige Versuch eines Politikers der Hansestadt, Bitterkeit in Worte zu fassen. Eine halbe Stunde zuvor war der Landtag in Schwerin zur Abstimmung geschritten. Durch Hinzufügung weniger Worte schlossen die Abgeordneten eine Lücke im Sparkassengesetz. Durch diese Lücke hatte die Stralsunder Bürgerschaft schlüpfen wollen, um ihre Sparkasse zu verkaufen.Süddeutsche Zeitung
Nr.55, Samstag, 06. März 2004 , Seite 30
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