Die »Peinliche Gerichtsordnung« Karls V. ist das erste Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches. Nach langen Vorarbeiten, die Freiherr von Schwarzenberg leitete, wurde sie 1532 auf dem Reichstag zu Regensburg mit Gesetzeskraft versehen. Zwar besaß sie gegenüber den territorialen Gesetzen nur subsidiäre Geltung, beeinflusste aber die folgende Gesetzgebung bis hin zum Strafgesetzbuch vom 15. Mai 1871.Staatsbibliothek zu Berlin, Historische Drucke: "Galaxie des Wissens"
Als Produkt des ausgehenden Mittelalters verweist die Gerichtsordnung auf römisches Recht, gleichzeitig prägt sie das Offizial- und Inquisitionsprinzip sowie die Indizienlehre, aber auch die Folter endgültig als juristische Mittel.
Das Titelbild dieser frühen Ausgabe zeigt Delinquenten auf einem Richtplatz. Die Abbildung der Folterwerkzeuge sollte nicht nur Zierrat sein, sondern den Eindruck des gelesenen Wortes vertiefen und den Richter zu einer gerechten Urteilsfindung anhalten.
Weitere Informationen zum Titel: Staatsbibliothek, Rara Sammlung
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