Montag, Juni 28, 2004

CHE-Studie zum Medizinstudium: Nur jeder siebte Absolvent fühlt sich gut auf Beruf vorbereitet

Nur jeder siebte Medizin-Absolvent fühlt sich einer Studie zufolge durch das Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine Studie des Centrums für Hochschulentwicklung in Gütersloh. Laut der Studie kommen die angehenden Ärzte viel zu spät in Kontakt mit Patienten.
Verglichen mit den Juristen kommen die Mediziner noch relativ früh in die Praxis. Es gibt ja auch verwirrte Geister, die angehende Juristen "früher in den Gerichtssaal" schicken möchten - noch werden derlei Forderungen ja mit der ihnen gebührenden Ablehnung bedacht ...

Wieso eigentlich hat man in der heutigen Diskussion um Ausbildungsreformen (selbst bei klassischen Universitätsstudiengängen wie Medizin und Jura) zunehmend die Wertschätzung für die notwendige theoretische Basis verloren? Selbst das vergleichsweise grobe Handwerk der Mediziner braucht nun mal einen gewissen Fundus an Kenntnissen über Anatomie und ähnlichen "theoretischen Ballast".

Und wer bei den Juristen glaubt, sich das Nachdenken über die richtige Behandlung des Erlaubnistatumstandsirrtums sparen zu können, solange er nur häufig genug als Praktikant über die Schulter arrivierter Juristen schaut, irrt mehr denn je: Gerade die hochkomplexe Rechtsordnung dieser Tage fordert von den Juristen Sicherheit in den Grundlagen und in der Methodik! Das gilt übrigens in besonderem Maße für die Arbeit in den "spezialisierten" Großkanzleien.

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