Montag, Juni 06, 2005

Konfliktmanagement-Kongress

Manchmal sind Konflikte unvermeidbar. Menschen streiten wortreich, schweigend, impulsiv, polternd, hinterhältig. Konstruktiv streiten die wenigsten und am Ende gibt es oft einen "Gewinner" und einen "Verlierer". Der Königsweg besteht in sogenannten Win-Win-Lösungen, die von den Parteien selbst erarbeitet und deshalb als interessengerecht empfunden werden, weil sie keine "Verlierer" produzieren.

Diese Erkenntnis setzt sich in unserem Rechtssystem, das sehr stark auf die gerichtliche Streitentscheidung ausgerichtet ist, nur langsam durch. Nicht jeder Rechtsstreit muss vor staatlichen Gerichten ausgetragen werden. In vielen Fällen kann eine außergerichtliche Streitbeilegung mit Hilfe neutraler Vermittlung zeitnah und kostengünstig zu einer tragfähigen nachhaltigen Lösung führen, die beiden Parteien gerecht wird. Einvernehmliche Konfliktlösung durch Schlichtung und Mediation gehört daher zu den wichtigen Zielen niedersächsischer Justizpolitik.

Beim 2. Konfliktmanagement-Kongress möchte ich den im vergangenen Jahr aufgenommenen Dialog fortsetzen und mit Ihnen gemeinsam Empfehlungen und Strategien entwickeln, um die einvernehmliche Streitbeilegung zu fördern und langfristig die Anzahl aufwändiger und zeitraubender Prozesse vor Gericht zu verringern. Zwei Themen sollen dabei im Vordergrund stehen: Zivilrechtliche Baustreitigkeiten und Konflikte unter Beteiligung von Versicherungen. Viele dieser Konflikte sind außerordentlich komplex. Die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung erscheint mir deshalb besonders vorteilhaft zu sein.

Ich freue mich, Sie am 9. Juli 2005 beim 2. Konfliktmanagement-Kongress im Landgericht Hannover begrüßen zu können.
Die Niedersächsische Justizministerin lädt zum Konfliktmanagement-Kongress.

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