Stundenlang folterten sechs Jugendliche am 1. Mai einen 40-jährigen Mann, weil sie ihn für einen Kinderschänder hielten. Zwei Tage war der Mann danach bewusstlos und musste drei Wochen im Krankenhaus behandelt werden. Wie die Polizei erst am Freitag bekannt gab, gehören die Täter einer Gruppe von elf Schlägern aus der rechten Szene an, gegen die schon wegen anderer Überfälle ermittelt wird.
1 Kommentar:
Zu diesem Fall kann ich nur sagen: Es ist nicht das erste Mal, daß Nazis oder sonstige Verblendete oder von der Presse Aufgehetzte Selbstjustiz üben. Wenn die Letztgenannten zugange waren, verschweig die Presse ihre Mitschuld und berichtet einfach nicht darüber.
So geschehen, als im Burg in Sachsen-Anhalt am 31.1.2004 früh morgens ein 46-jähriger Mann von 5 Männern im jungen Alter von 16 bis 22 Jahren erschlagen wurde. Sie wurden noch am gleichen Tag gefaßt. Als Begründung für ihre Tat gaben sie an, dass einer von ihnen im späteren Opfer einen verurteilten Kinderschänder (1 ½ Jahre auf 3 Jahre Bewährung) wieder erkannt hatte. Damals berichteten nur die Süddeutsche Zeitung und das mdr von dieser Tat, selbst die geographisch viel nähere Volksstimme Magdeburg veröffentlichte nur eine dürre Notiz, unter Auslassung aller Details. Und diese Details waren grausam, denn die Täter hatten den Mann gezwungen in den Bordstein zu beißen, um ihn dann durch Sprünge auf seinen Hinterkopf zu töten (diese Art der Folter bzw. Tötung ist bekannt unter dem Wort Bordsteinkicken).
Mich würde interessieren, was für Strafen die Täter in diesem, vom Tagesspiegel berichteten Fall bekamen, und auch wie der Urteil in dem von mir geschilderten Fall war, denn erwartungsgemäß gab es damals keine Berichte darüber oder ich habe sie verpaßt, was wenig wahrscheinlich ist, denn ich lese die Süddeutsche jeden Tag.
Danke im voraus für eure Mühe.
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