Dienstag, August 02, 2005

Streit um den Ballon

Nach massiven Protesten gegen das umstrittene Flugverbot über der Berliner Innenstadt erwägt das Bundesverkehrsministerium eine Ausnahme für den Aussichtsballon am Potsdamer Platz, den "Hi-Flyer" mit dem Sat.1-Schriftzug. Es werde geprüft, ob für Fesselballone, deren Seil eine noch festzulegende Länge nicht überschreitet, auf Antrag eine Sondergenehmigung erteilt werden kann, sagte eine Sprecherin. Wie berichtet, muss seit gestern selbst der populäre Hi-Flyer am Boden bleiben. Allein beim Betreiber, dem Air Service Berlin, sind 40 Arbeitsplätze in Gefahr. Nach der Pro & Contra-Umfrage des Tagesspiegel vom Sonntag halten 83 Prozent der Anrufer das Sperrgebiet für sinnlos. Nicht zuletzt deshalb widmet der Tagesspiegel der Causa Hi-Flyer und Co einen eigenen Artikel. Indes äußern sich Experten weiter kritisch:
Ich denke die Politiker sind ganz eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. Es gab über Berlin bereits eine Kontrollzone, in die man nicht einfach einfliegen durfte. Das Flugverbot greift nicht, weil keiner, der etwas Böses im Schilde führt, sich von einem Strich auf der Karte abhalten lässt. Das ist wie beim Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Das Volk jubelt, und wir sind in der Rolle des Kindes, das sagt, der Kaiser ist nackt.

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