Donnerstag, Oktober 27, 2005

Staatsanwälte sind stolz auf „ihren“ UN-Ermittler Mehlis

Ein Berliner macht Weltkarriere, jedenfalls auf Zeit: Oberstaatsanwalt Detlev Mehlis, der Leiter der UN-Sonderermittlungen zum Mord an dem libanesischen Ex-Regierungschef Hariri, hat am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat Bericht erstattet über den Stand seiner Erkenntnisse. Seit UN-Generalsekretär Kofi Annan ihn in den Rang eines stellvertretenden Generalsekretärs erhob und damit das Gewicht seiner Arbeit mit Nachdruck betonte, ist der Berliner Jurist faktisch die Nummer drei der Weltorganisation – seine Ermittlungen sind von zentraler Bedeutung für die politische Entwicklung im Nahen Osten.

Das ist selbst in einer Behörde, die so wenig zu demonstrativer Heiterkeit neigt wie die Berliner Staatsanwaltschaft, mit erkennbarer Freude registriert worden. Generalstaatsanwalt Dieter Neumann, der direkte Vorgesetzte von Mehlis in der Behörde in Schöneberg, äußerte sich mit angemessener Zurückhaltung: „Wir sind schon in gewissem Maße stolz darauf, dass einer von uns mit dieser wichtigen Aufgabe betraut wurde“, sagte er, „es fällt damit ja auch ein wenig Glanz auf unsere Behörde.“
[Tagesspiegel]

Als ob die Referendare ("Staatsbürger in Robe") nicht schon genug Glanz in die Behörde brächten!

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