Mittwoch, November 02, 2005

Überfall im Amtsgericht

Bei einem dreisten Coup in einem Gerichtsgebäude haben drei bewaffnete und maskierte Täter vor etwa 50 Augenzeugen gestern mehrere zehntausend Euro erbeutet. Die Unbekannten entkamen.

Die drei Täter waren eine Stunde nach dem Beginn der Zwangsversteigerung eines Einfamilienhauses in den Saal des Grundbuchamtes Schöneberg an der Ringstraße in Lichterfelde gestürmt. Sie forderten die 50 Anwesenden auf, sich auf dem Bauch auf den Boden zu legen. Dann räumten sie das Geld ab, das auf dem Tisch vor dem Rechtspfleger lag, der die Versteigerung leitete.

Wenn bei einer Versteigerung ein Beteiligter eine so genannte Sicherungsleistung verlangt, müssen die Interessenten zehn Prozent des Verkehrswertes beim Auktionator hinterlegen – in Form von Schecks, Bürgschaften oder Bargeld. Bevorzugt wird in der Regel meistens das Bargeld.
[Tagesspiegel ]

Amtsgericht Schöneberg - Grundbuchamt - klingt so zentral. Die Außenstelle in der Ringstraße liegt aber eher seniorenheimkompatibel in einer überproportional bürgerlichen Gegend Westberlins - also kein City-Abschnitt gleich gegenüber. Skurrile Szenerie!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das tut weh... Seit wann ist das Grundbuchamt für Zwangsversteigerungen zuständig?
Der Rechtspfleger, der die Versteigerung vornahm, war im Übrigen eine Rechtspflegerin (...des Vollstreckungsgerichtes)!

Wenn man etwas veröffentlichen will, sollte man vorher seine Hausaufgaben gemacht haben.