"Der einzelne Wissenschaftler als Drittmittelknecht, der anstatt Bücher nur noch Anträge, Berichte und Pläne schreibt, ist ein in Harvard nicht einmal als Karikatur zu vermittelndes Bild, im deutschen Universitätsalltag dagegen zur bedauerlichen Realität geworden. Die Wissenschaftler dort konzentrieren sich ausschließlich auf die Forschung und Lehre in ihren Fachgebieten. Allein das fachliche Renommee zählt, die Gespräche kreisen ständig um Fragen der Wissenschaft, man ist interessiert, an welchem Buch oder Thema jemand arbeitet, nicht daran, ob er irgendwo einen "Antrag" durchgebracht, gerade wieder einen neuen Evaluationsbericht oder aber die zehnte Neufassung einer Studienordnung geschrieben hat.Offener Brief aus Harvard von Klaus Antoni
Wie soll ein deutscher Professor, der von Bürokratie und Politik in und außerhalb der Universität mehr und mehr daran gehindert wird, seine eigentliche Arbeit in Forschung und Lehre zu tun, mit dieser Art höchst professioneller Wissenschaftlichkeit noch konkurrieren? Dabei ist die Antwort so einfach, und so unbequem zugleich: Es fehlt an unseren Universitäten an Freiheit."
Montag, November 21, 2005
Offener Brief aus Harvard: Laßt die Universitäten endlich in Ruhe!
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