Drei Mal füllt Angelika Irling den Antrag aus. Zuerst Ende letzten Jahres, 2004. Denn ab Januar 2005 wird sie nicht mehr arbeitslos sein, sondern Arbeitslosengeld-II-Empfängerin. Im Jobcenter Berlin-Mitte werden Leinen gespannt. Eine Menschenreihe schlängelt sich wie bei der Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika durchs Foyer. Ordner streifen herum wie Terrorismusfahnder. „Wenn ich in der Schlange stehe, denke ich an Karl-Eduard von Schnitzler“, sagt Angelika Irling. Der Scharfmacher des DDR-Fernsehens hatte im „Schwarzen Kanal“ den Zuschauern einst den bösen Westen gezeigt. „Ich fühle mich, als stünde ich in einem seiner Fernsehbilder.“Ein etwas düsterer Beginn für einen Artikel im Tagesspiegel, der sich mit den komplizierten Aufgabenverteilungen in den Arbeitsagenturen / Jobcentern beschäftigt.
Sonntag, Dezember 04, 2005
Überforderte Jobcenter
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