Donnerstag, Januar 05, 2006

Veränderung in den Köpfen

Die Hartz-Reformen haben auf dem Arbeitsmarkt weniger verändert als in unseren Köpfen. Von Faulenzern und Abzockern ist kaum noch die Rede, seitdem der Staat den Druck erhöht. Die Angst vor dem Absturz reicht längst bis weit in die Mittelschicht. Jeder kennt inzwischen einen Arbeitslosen, der qualifiziert und mobil ist und trotzdem vergeblich eine Stelle sucht. Die Arbeitslosen, das sind längst nicht mehr die anderen.

Das ist gut, weil es gewiss manchen Jobsuchenden von Schuldgefühlen befreit. Aber es verstellt den Blick darauf, dass Arbeitslosigkeit in Deutschland nach wie vor ein Bildungsproblem ist. 39 Prozent der Arbeitslosen haben keine Berufsausbildung. In Teilen Ostdeutschlands liegt der Anteil der Bildungsverlierer sogar bei 50Prozent. Von den Hochschulabsolventen haben nur etwa 6 Prozent keine Stelle.

Elisabeth Niejah in der aktuellen Zeit: "Vorsicht vor neuen Reformplänen: Subventionierte Löhne sind unbezahlbar oder wirkungslos"

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