Samstag, Oktober 01, 2005

Wahl paradox

Man kann es nicht oft genug betonen (ich weiß gar nicht, ob die Unionsspitze im Wahlkampf darauf hingewiesen hat, befürchte aber, dass sie das nicht übers Herz brachte):
Die Dresdener Wähler im Wahlkreis 160, die am 2. Oktober zur Urne gehen, werden die Zusammensetzung des Bundestags auf paradoxe Weise beeinflussen: Je mehr Zweitstimmen die CDU in Dresden bekommt, desto schlechter für sie. Liegt sie über etwa 42000 Stimmen (2002 waren es knapp 50000), so könnte im schlechtesten Fall die Unionsfraktion sogar ein Mitglied verlieren. »Negatives Stimmgewicht« nennen Wahlrechtsexperten diesen seltsamen Effekt, und er ist wohl mit keinem Verständnis von Demokratie vereinbar. Das Bundesverfassungsgericht hat sich allerdings bisher noch nicht damit auseinander gesetzt.
Die Zeit berichtet, jurabilis berichtete auch schon darüber.

Gimmick des Tages: Errechnen Sie in einer Excel-Datei, die Sie hier runterladen können, die Auswirkungen der Dresdener Wahl auf die Sitzverteilung im Bundestag. Ein Angebot von wahlrecht.de.

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