Dienstag, November 08, 2005

Treue Kunden der Moabiter Behörden

Genau 33 Tage blieb Sawis nach dem letzten Urteil ohne Straftaten. Dann setzte der als Schulhofschläger bekannt gewordene Jugendliche wieder seine Fäuste ein. Das gab er gestern vor einer Jugendstrafkammer auch zu. Er aber will nur reagiert haben auf üble Dinge, die ihm widerfahren seien.

"Ich bekam einen Schlag an den Kopf und habe gleich zurückgeschlagen", erklärte er zu einem Vorfall. Zu einem laut Anklage brutalen Handy-Raub meinte er: "Ich war sauer, weil der mich an der Nase herumgeführt hat."
[Tagesspiegel]

Der Bursche ist aber kein Intensivtäter, eher ein Spätzünder. Viele auf der Intensivtäterliste bekommen schon während des 15. Lebensjahrs Sonderbetreuung, weil sie bereits in der Kindheit "vorgearbeitet" haben.

Nicht jeder riskiert aber so leichtfertig seine Bewährung. Im Zusammenhang mit möglichen Unruhen in Berlin las man im TS:
"Einige unserer Leute finden gut, was in Frankreich passiert. Sie zeigen Solidarität mit anderen Jugendlichen und finden toll, dass es ihnen gelingt, so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen." Ünal Isbeceren, Leiter des Schöneberger Jugendzentrums "Öntököltöröl", redet ständig mit Jugendlichen über die Vorfälle. Solidarität - die gibt es also. Aber selber Gewalt anwenden?

"Nein, so weit würden sie nicht gehen. Viele sind auf Bewährung draußen und wollen nichts riskieren."
Eine wunderbare Begründung für den Verzicht auf Gewalt.

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