Als Josef Ackermann an die Spitze der Deutschen Bank rückt, passt er so gar nicht in eine Reihe mit seinen Vorgängern. Der bollernde Hilmar Kopper, der eitle Rolf Breuer, diese beiden kannte man ja in Frankfurt. Doch auf einmal ist da einer, der lieber zuhört, als laut das Wort zu führen, der über klassische Musik redet und darüber, wie er mit seiner Frau in den Buchläden von Manhattan nach Literatur sucht. Ein ausgebildeter Tenor. Ein gebildeter Mensch. Ackermann ist keiner, der einen Raum gleich für sich einnimmt, er gehört nicht zur »Hallo, hier bin ich«-Fraktion. Es ist Mai 2002, und wer ihm begegnet, trifft einen untersetzten, nicht allzu großen Mann, dessen Zwei-Knopf-Sakko die Körperform unvorteilhaft betont. Er spricht den weichen Singsang der Schweizer, ist höflich, lächelt viel. Was für ein Weichei, lästern sie in Frankfurt. Und irren sich gewaltig.Ein ZEIT-Porträt vor dem großen Tag
Mittwoch, Dezember 21, 2005
Mensch, Ackermann
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