Andreas Müller (Name geändert) trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Gegen Nazis“, das gefällt einem anderen Besucher nicht. Der Mann hat ein Bierglas in der Hand und raunzt: „Was soll’n das, gegen Nazis?“ Der Punk weicht zurück, der Mann schlägt zu. Mit dem Bierglas in Müllers Gesicht. Das Glas zersplittert, Müller blutet stark und taumelt, doch der Schläger prügelt weiter und zwingt den Punk, das T-Shirt auszuziehen. Dann lässt er von ihm ab. Holt sich das nächste Bier.Solche Artikel versauen einem die Vorweihnachtsfreude.
Es geschah nicht überall, sondern in Zerbst, einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Und es geht um mehr als typisch rechtsextreme Randale Ost. Die Tat hat für das Opfer noch härtere Folgen als sonst in solchen Fällen üblich. Und der Part der Polizei ist bizarr. Es klingt, als habe ein überdrehter Autor einen prallen Ossi-Krimi geschrieben. Da müssen Nazis rein, überforderte Polizisten, eine herzlose Stadtverwaltung, ein junges Opfer mit allein erziehender Mutter, die von Arbeitslosengeld II lebt. Zerbst ist Klischee real. Andreas Müller und seine Mutter sagen: bloß weg hier.
Montag, Dezember 05, 2005
Wenn keiner nach den Rechten sieht ...
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