Donnerstag, Dezember 22, 2005

Goppel-Sorgentelefon: "Darlehen, keine Schulden!"

Bayerns Wissenschaftsminister Goppel am SZ-Lesertelefon zu den umstrittenen Studiengebühren an den Hochschulen:
Annemarie Rau, Mutter, München: Mein Sohn hat seinen Zivildienst im Krankenhaus abgeleistet und ich finde es nicht in Ordnung, dass seine Klassenkameraden, die weder Zivil- noch Wehrdienst gemacht haben, ein Jahr früher mit dem Studium beginnen konnten und sich so ein Jahr lang den Studienbeitrag gespart haben.

Goppel: Wir verlangen nicht Studiengebühren, die den Finanzminister entlasten sollen, sondern Studienbeiträge, mit denen wir die Betreuungsverhältnisse an den Universitäten verbessern. Ihr Sohn soll schneller studieren können. Dafür zahlt er einen Sonderbeitrag, der ihm selbst und nicht anderen zugute kommt.
Das war schon gut pariert, aber es kam noch schwieriger für den Minister:
J. K., Germanistikstudent an der Münchner Universität: Wie soll ich ein Darlehen finanzieren, wenn ich aus religiösen Gründen keine Schulden machen darf? Ich gehöre einer freien Gemeinde an, die verbietet, Schulden zu machen.

Goppel: Dann müssen Sie Ihrer Kirche sagen, dass Sie ein Darlehen aufnehmen und nicht Schulden machen. Sie bekommen das Geld ja nur so lange vorgestreckt, bis Sie es selbst bezahlen können. Ihnen stehen aber auch noch andere Möglichkeiten offen. Da müssen Sie mal mit ihrer Hochschule reden. Wenn sie tüchtig sind und bei der Einführung von Studienanfängern mitarbeiten, können Sie freigestellt werden.

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